Am Anfang war die Wolle

Was mir früher in der Schule ja überhaupt keinen Spass bereitet hat, war ganz klar Mathe, Sport, Geschichte UND Handarbeiten.

Ja, dieses Gewusel mit Fäden und Stoffen, das Häkeln und Stricken. Da hatte ich sooo was von keine Freude daran und auch kein Gespür dafür. Vor allem im Stricken war ich sooo langsam, dass ich grundsätzlich mit meinen Arbeiten noch nicht mal zur Hälfte fertig war, als andere Mitschülerinnen schon lange mit Zweitarbeiten begonnen haben. Das war so frustrierend, dass ich es je länger je weniger gern machte.

Zudem hatten wir auch nicht die beste Handarbeitslehrerin. Nicht, dass sie ihr Handwerk nicht beherrschte, daran möchte ich nichts aussetzen. Aber sie machte mit uns niiie, wirklich gar nie etwas Brauchbares. Egal was wir gerade lernen mussten, ob Ferse stricken, Luftmaschen häkeln, Steppstich üben, immer immer immer machten wir ein Püppchen in irgendeiner Form daraus. Was sollte ich schon mit x Püppchen anstellen?! Gehäkelte, gestrickte, genähte Püppchen und Figürchen landeten somit bei mir zu Hause und verstaubten in irgendwelche Schubladen gestopft.

Mein Enthusiasmus der Handarbeit gegenüber war also sehr bescheiden, wenn überhaupt vorhanden und nachdem die letzten Schulstunden besucht waren, hab ich nicht nur die Mathe und Geschichtsbücher entsorgt, sondern sämtliches was mit Handarbeit zu tun hatte.

Wie ich also genau darauf gekommen bin, wieder mit so etwas zu beginnen…. ich weiss es nicht genau. Fakt ist, Stricksachen sind sehr in Mode und wer will schon mit einem Schal von einer Ladenkette herumlaufen, den 1000 andere um den Hals tragen? Also ich nicht. Somit habe ich kurzerhand beschlossen mich der Strickerei zu widmen.

Bereits ein paar Stirnbänder, Mützen und Armstulpen sind so nun in den letzten Monaten enstanden. Mein neustes Projekt nun: ein Norwegerpulli! 🙂

Ja ich weiss, die warme Jahreszeit hat erst kürzlich begonnen und ich sitze an meinem warmen Pulli, doch der nächste Winter kommt bestimmt und dann möchte ich ihn ja tragen und nicht immer noch daran rumstricken.

Es ist eine Herausforderung, doch nun endlich kann ich ja das Stricken was ich auch brauchen kann. Etwas wo ich nacher sagen kann: Hab ich selbst gemacht, gibts nirgends so zu kaufen 🙂
Also wenn das nicht glücklich macht!

Hier noch einen Dank an Jolanda, für die guten Strick-Schulungen. Diese sind immer sehr lehrreich und die Nachmittage beim Stricken sind super und vergehen wie im Fluge!